Aufstand in der Alpenrepublik
POLITIK | HOCHSCHULE IN ÖSTERREICH (28.10.2009)
Von Michael Billig | |
Die Bildungsstreik-Welle hat Österreich erfasst. Seit acht Tagen proben Studierende im ganzen Land den Aufstand. Sie besetzen Hochschulgebäude und haben für die kommenden Tage Demonstrationen angekündigt. Wer nach den Gründen für ihren Protest forscht, entdeckt viele Parallelen zu Deutschland. ![]() Vollversammlung an der Uni Graz. Die Zeichen stehen auf Besetzung. (c) F. Fuchs Die weiteren Ziele der Studierenden erinnern ebenfalls stark an deutsche Verhältnisse: Abschaffung des Universitätsrates, völlige Gebührenfreiheit und freier Zugang zu den Hochschulen. Sie verlangen außerdem eine Frauenquote von 50 Prozent unter Universitätsangestellten. Proteste auf Facebook, via Twitter und Live-Stream Man muss gar nicht in Wien, Klagenfurt, Salzburg, Graz oder Linz sein, um verfolgen zu können, was sich in den österreichischen Hochschulorten gerade abspielt. Ihre Forderungen verbreiten sie im Internet auf Facebook und via Twitter in die ganze Welt. Aus dem von mehreren hundert Studierenden besetzten Audimax der Universität Wien ist viele Stunden ein Live-Stream geschaltet und User können die Geschehnisse am Bildschirm mitverfolgen. Journalisten, Wissenschaftler und Intellektuelle Österreichs treten auf eine Bühne und halten Vorträge. Sie sagen, dass sie die Proteste unterstützen. Bildungsaktivisten in Deutschland dürfte der Einsatz ihrer österreichischen Kommilitonen Mut für den bevorstehenden zweiten bundesweiten Bildungsstreik in diesem Jahr machen. |