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Armutszuwanderung? Eine Untergrunddebatte!
GESELLSCHAFT | KOMMENTAR (20.01.2014)
Von Jörg Rostek
Kaum ist Weihnachten vorbei, geht es wieder los: das Ausgrenzen und Vorverurteilen. Plötzlich "kassieren" sie wieder ab, die Zuwandererinnen und Zuwanderer, oder "stürmen" das deutsche Sozialsystem.

Es ist schon erstaunlich wie Gleichzeitigkeiten auffallen können oder eben nicht. Da gibt es einen Prozess über eine rechtsextreme Terrorgruppe, die zahlreiche Menschenleben auf dem Gewissen hat und eine der größten deutschen Schanden der Nachkriegszeit offenbart; und auf der anderen Seite diskutieren sie (schon wieder), die populistischen Politikerinnen und Politiker und Meinungsmachermedien, über die Zuwanderung aus Bulgarien und Rumänien - und zwar auf einem so niedrigen Niveau, das es fast untergründig ist. Was werden die Folgen sein?

Ja, man könnte glauben, Deutschland habe aus den Versäumnissen bei der Integration von Gastarbeiterinnen und Gastarbeitern, die in den 50er Jahren nach Deutschland kamen, nichts, aber auch gar nichts gelernt. Es macht mich wütend, dieses Immer-wieder-bei-null-anfangen und, dass man den Hetzerinnen und Hetzern mehr zuhört als den Versöhnerinnen und Versöhnern. Wollen wir allen Ernstes immer wieder bei Null anfangen? Haben wir nichts aus der Vergangenheit gelernt? Auf der linken Schulter ein Thilo und auf der rechten Schulter ein Sarrazin? Wie viel Leid will man eigentlich noch ignorieren, schaffen, züchten? Und wie viele Vorurteile wollen diese PopulistInnen eigentlich noch zementieren? Kaum ist Weihnachten vorbei, schon geht es wieder los: das Ausgrenzen und Vorverurteilen. Plötzlich "kassieren" sie wieder ab, die Zuwandererinnen und Zuwanderer, oder "stürmen" das deutsche Sozialsystem. So viele Menschen da draußen setzen sich für ein friedliches Miteinander der Kulturen ein und dann kommt da so ein Popolistenarschloch und macht wieder alles kaputt. Mich macht das wütend. Sehr sogar.

Die Debatte hinterlässt Spuren

Ich mache mir darüber Gedanken, weil ich der Meinung bin, dass eine solche Debatte nicht spurlos an den Menschen vorübergehen wird. Da gibt es diesen Ton, der in der Luft hängenbleibt. Diese Kreiswellen, wie sie im Wasser entstehen, wenn man einen Stein hineingeworfen hat. Da bleibt etwas übrig. "Sozialbetrüger-Rethorik" und unterschwellige rassistische Fremdenfeindlichkeit sozialisiert - vor allem junge - Menschen, festigt Meinungen und Vorurteile.

Meine Meinung: Wer eine Einwanderungsdebatte auf Kosten der Einwanderinnen und Einwanderer führt und wer sie auf einem solch niedrigen populistischen Niveau führt, der kratzt am Untergrund und schafft damit die Rassistinnen und Rassisten, die National-Sozialistischen Untergründe von morgen.

Um dem entgegenzuhalten verweise ich auf die Aktion "10 Bücher, die man statt Sarrazins Buch lesen sollte" und möchte alle Leserinnen und Leser bitten, diese Listen weiterzuverbreiten.
   

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