Sounds of Kenya
REISE | AUDIO (10.11.2010)
Von Michael Billig | |
Man kann ein Land von vielen Seiten entdecken. Man kann etwa den Reiseführern folgen und Sehenswürdigkeiten bestaunen. Man kann ein Land riechen und schmecken. Und wenn man genau hinhört, kann man ein Land auch verstehen. Ein paar Geräusche aus Kenia ... Der Ruf der Wildnis Sie sind groß und kräftig und wirken dabei so friedlich. Kenias Dickhäuter waren einst vom Aussterben bedroht. Heute wandern sie wieder zu Tausenden durch die Nationalparks. Dank umfangreicher Schutzprogramme haben Elefanten die Savanne zurück erobert. Meistens schweigen sie oder lassen ab und zu ein Schnaufen vernehmen. Doch wenn sie einmal brüllen, wird man daran erinnert, dass die sanften Riesen wilde und gefährliche Tiere sein können. Der Ruf der Ferne Freitagnachmittags strömen die Pendler in Massen auf den Bahnhof von Nairobi zu, um mit der Eisenbahn in die Außenbezirke der Metropole zu gelangen. Dorthin, wo ihre Familien wohnen. Anderntags sind die Bahnsteige hingegen häufig verwaist. Der Zug nach Mombasa etwa fährt nur zweimal in der Woche. Bevorzugte Fortbewegungsmittel sind Reisebusse und sogenannte Matatus (Sammeltaxis). Auf dem Busbahnhof vor der Nairobi Station konkurrieren dutzende Kleinunternehmer mit ihren Vehikeln um die Gunst der Fahrgäste. Beginnen kann die Fahrt meist erst dann, wenn der Bus bis auf den letzten Platz gefüllt ist. Lockruf in die Nationalparks Elefant, Löwe, Nashorn, Flusspferd und Büffel - Kenia ist für seine Big Five berühmt. Manche sprechen auch von den Big Six und zählen das Nomadenvolk der Massai noch mit - wobei man nicht genau weiß ob das jetzt ein Kompliment sein soll oder abschätzig gemeint ist. Doch bleiben wir im Bereich der Zoologie: In den Nationalparks des ostafrikanischen Landes gibt es eine große Vielfalt von Tieren. Für Vogelfreunde ist es ein wahres Paradies. Eine Glocke ruft in den Speisewagen Die Reise mit dem Nachtzug von der Hauptstadt Nairobi in die Hafenstadt Mombasa ist ein Abenteuer für sich. Wer 1. Klasse gebucht hat, bekommt im Restaurantwagen Abendessen und Frühstück serviert. Das Speisen ist nicht unbedingt ein kulinarisches Vergnügen. Aber es ist spannend, den Kellnern zuzusehen, die wie Hochseilartisten mit einem großen Tablett durch den schmalen Gang balancieren und bei wankender Fahrt heißen Kaffee ausschenken. Der Muezzin ruft zum Gebet Kenia ist zum großen Teil christlich. Dennoch ist in Nairobi täglich der Muezzin über der Stadt zu hören. Pünktlich um 17.30 Uhr - es sei denn, der Strom ist gerade ausgefallen - übertönt er das dumpfe Brummen des Straßenverkehrs mit seinem Gesang. |