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Verschlüsseln - eine Notlösung
GESELLSCHAFT | STANDPUNKT (21.08.2013)
Von Jörg Rostek
Wenn wir unsere Spuren im Internet verwischen und Daten verschlüsseln, dann bedeutet das, dass wir uns dem Überwachungssystem anpassen. Das darf nur eine Notlösung sein.

In den Medien wird immer häufiger darüber berichtet, wie die Nutzerinnen und Nutzer ihre Bewegungen im Internet verschlüsseln können. Ziel von immer mehr Bürgerinnen und Bürgern wird es, möglichst wenig Spuren zu hinterlassen. Das ist grundsätzlich nicht verkehrt, denn Kompetenz im Umgang mit Medien kann man nicht früh genug erlernen. Dennoch sehe ich die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Veränderungen mit Sorge.

Die Debatte über die Abhörmaßnahmen und Schnüffelmethoden weltweiter Geheimdienste führt dazu, dass sich die Menschen den Verhältnissen anpassen und sich wie Verdächtige verhalten. Das ist einer freiheitlichen Demokratie unwürdig. Gesellschaft und Politik täten besser daran, ein Internet einzufordern und zu schaffen, das Freiheit gewährleistet. Anpassung ist hier keine Option, da sie weder die Ursache bekämpft, noch die Privatsphäre langfristig schützt. Anpassung als Prinzip ist die Notlösung der Ohnmächtigen.


   




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