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Drei Frauen und ein Mann gewinnen
GESELLSCHAFT | ALTERNATIVER NOBELPREIS (20.12.2008)
Von Sarah Khalil
Amy Goodman, Asha Hagi, Monika Hauser sowie das Ehepaar Krishnammal und Sankaralingam Jagannathan haben in diesem Jahr den "Alternativen Nobelpreis" gewonnen. Der Preis und seine neuesten TrägerInnen:

Der Right Livelihood Award - in Deutschland besser bekannt als "Alternativer Nobelpreis" - wurde 1980 ins Leben gerufen und bisher an 133 Preisträger aus 57 Nationen vergeben. Die jährliche Verleihung findet bei einer feierlichen Zeremonie im Stockholmer Parlament statt. Üblicherweise gibt es vier Preisträger, die mit je zwei Millionen Schwedischen Kronen (ca. 187.000 Euro) honoriert werden. Das Geld ist immer für die weitere erfolgreiche Arbeit der Organisation, nie für den Preisträger persönlich.

rightlivelihood.org

Preisträgerinnen 2008 (v.l.): Asha Hagi, Amy Goodman, Krishnammal Jagannathan und Monika Hauser (c) rightlivelihood.org



Anders als der Nobelpreis hat der Right Livelihood Award keine Kategorien, sondern wird nach universellen Kriterien vergeben.Vier Frauen und ein Mann wurden 2008 ausgezeichnet:

Amy Goodman: Die US-Journalistin entwickelte 1996 die Nachrichtensendung Democracy Now!. Sie deckte u.a. die Machenschaften des Ölkonzerns Chevron in Nigeria auf und brichtete über Massaker in der Geschichte Osttimors. http://www.democracynow.org

Asha Hagi: Die somalische Frauenrechtlerin unterstützt seit 1992 Frauen darin, soziale Ausgrenzung, Gewalt und Armut in ihren Gemeinschaften zu überwinden. Ihre Organisation "Save Somali Women and Children" (SSWC) erreichte, dass Frauen erstmals im somalischen Friedensprozess vertreten waren. http://www.sswcsom.org

Krishnammal und Sankaralingam Jagannathan: Sie setzen sich seit fast 60 Jahren für die Rechte Indischer Bauern ein. Die 1981 von ihnen gegründete Organisation "Land for Tiller's Freedom" (LAFTI) hat bis heute 13.000 landlose Bauern zu Grundbesitzern gemacht. Seit 1992 kämpfen sie gegen die Garnelenzucht an der indischen Küste, durch die das Trinkwasser versalzt, die Böden unfruchtbar werden und die Bauern ihre Existenzgrundlage verlieren. http://www.lafti.net

Monika Hauser: Sie ist Gründerin von medica mondiale, einer Organisation, die dafür arbeitet, um sexuelle Gewalt gegen Frauen und Mädchen in Kriegsgebieten zu verhindern und, die den Opfern dieser Gewalt hilft. Hauser und ihre Kollegen haben mehr als 70.000 traumatisierten Frauen und Mädchen in den Kriegs- und Nachkriegsgebieten in Bosnien und Herzegovina, dem Kosovo, dem Kongo, Liberia und Afghanistan geholfen - oft unter großem Risiko für ihre eigene Sicherheit. http://www.medicamondiale.org

Der Right Livelihood Award wird allgemein als der weltweit erste Preis für die persönliche Ermutigung und für soziale Veränderungen angesehen. Neben finanzieller Unterstützung verschafft er den Preisträgern eine hohe internationale (Medien-) Aufmerksamkeit. Häufig war der Preis auch ein entscheidender Schutz gegen die Repressionen, die die Preisträger erleiden mussten. Für die Geehrten öffnen sich meist viele Türen - so wurden auch schon Preisträger dank dieser Auszeichnung aus dem Gefängnis entlassen und von Attentaten bedrohte Menschen bekamen Personenschutz.
   






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