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'Die Konferenz war kein Jubel-Event'
POLITIK | IM GESPRÄCH mit Sigrid Maurer (13.03.2010)
Von Michael Billig
Mit ihrem Kleid sorgte sie für Aufsehen: Sigrid Maurer hat den Bologna-Protest am Gala-Abend in die Wiener Hofburg hinein getragen. Am Tag danach hat iley mit der Vorsitzenden der Österreichischen HochschülerInnenschaft gesprochen.

privat

Sigrid Maurer hat ihr Abendkleid mit Buttons gespickt. Auf denen sind brennende Unis dargestellt - Symbol des Protests gegen Bologna. (c) privat

Frau Maurer, wie waren die Reaktionen auf Ihre Abendgaderobe?

Maurer: Die waren gut. Ich bin dadurch mit anderen Gästen ins Gespräch gekommen über die Proteste. Wir haben viel über Bildungspolitik diskutiert, vor allem im nationalen Kontext. Auf der Konferenz zuvor war es auschließlich um Europa gegangen.

Welche Möglichkeiten hatten Sie, sich auf der Konferenz einzubringen?

Maurer: Ich bin Teil der Delegation. Die Hauptvertretung für die Studierenden in der Minister-Konferenz ist die ESU (European Students' Union), die viele Redebeiträge geleistet hat. Wir haben die studentische Sicht einbringen können und die Deklaration besprochen. Aber insgesamt ist die Zeit recht begrenzt.

Was hat Ihnen an den beiden Konferenz-Tagen Mut gemacht?

Maurer: Wider Erwarten war es nicht das Jubel-Event, das alle befürchtet hatten. Es hat viele inhaltliche Diskussionen gegeben, insbesondere zu sozialer Selektion im Bildungssystem. Auch, dass die neue Deklaration so klar die Proteste der Studierenden anerkennt, haben wir nicht erwartet. Das war schon ermutigend. Aber natürlich handelt es sich dabei erstmal nur um ein diplomatisch formuliertes Ziel, desen Umsetzung wir irgendwann sehen oder nicht sehen werden.

Auf wen wird es bei der Umsetzung ankommen?

Maurer: In erster Linie kommt es erstmal darauf an, dass das Österreichische Ministerium deutlich macht, wo es mit Bologna überhaupt hin will. Es hat die Reform eingeführt ohne zu klären, warum wir Bologna brauchen beziehungsweise ob wir es überhaupt wollen. Entsprechend ziellos und chaotisch ist es umgesetzt worden.

Bei der Demonstration wurde der Ruf laut, die ganze Bologna-Reform rückgängig zu machen. Schließen Sie sich dieser Forderung an?

Maurer: Ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist, nachdem alle umgestellt haben, wieder auf ein Diplom-Studium zurückzugehen. Allerdings kann ich die Studierenden gut verstehen. Bologna ist in Österreich nicht das einzige Problem. Da kommen noch sehr viele andere Dinge hinzu. Man muss sich anschauen, wie man Bologna im studentischen Sinne gestalten kann.

Vielen Dank für das Gespräch!
   




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