Schelm
| Ein Schelm,
der sich nicht
schelmisch gibt -
ein Stiller,
der nur tief
im Herzen liebt.
Ein Mensch, der
tierisch ernst
behauptet,
Mensch zu sein -
ein Einsamer,
der glücklich ist,
allein zu sein.
Ein Gnadenloser,
der das Wort
'Barmherzigkeit'
nicht kennt -
ein Pilger, der
von einem Gnadenort
zum nächsten rennt.
Die Erde, die
sich jeden Tag
nur um sich
selber dreht -
Wo ist der Mensch,
der einen Teil
davon versteht?
Der Irre,
der die Wahrheit
ganz allein besitzt?
Der Faule,
der im Traume
seines Schlafes
schwitzt?
Der Reiche,
der zu arm ist,
um dem Ärmeren
zu geben?
Der Starke,
der zu schwach ist,
um den Schwächeren
vom Sturze aufzuheben?
Der Launige,
der sich erfreut,
ein Glück zu stören?
Der Ängstliche,
der nicht vergißt,
auf jeden Rat zu hören?
Der Sinn des Lebens
bleibt verborgen
bis nach dem Tag
nach Übermorgen. | |
|
Von Heinz Kobald
|