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Humor während der Arbeit - eine paradoxe Assoziation?
WIRTSCHAFT | DENKANSTOSS (15.08.2006)
Von Eva Ullmann
Nur knapp ein Fünftel aller Arbeitnehmer in Deutschland zeigt sich engagiert am Arbeitsplatz. Ein bisschen mehr Freude könnte da scheinbar nicht schaden.

Bei einer Befragung der "Gallup Organization" im Juli und August 2001 stellte sich heraus, dass 84 Prozent der Arbeitnehmer sich ihrem Unternehmen gegenüber nicht verpflichtet fühlen, häufiger fehlen, eher bereit sind, den Arbeitgeber zu wechseln, ein negatives Verhalten gegenüber den Mitmenschen aufgrund von Stress entwicklen und wenig Spaß an ihrer Arbeit emfpinden. Daraus errechnete die Organisation einen Schaden von 221 Milliarden Euro pro Jahr. Grund genug für eine Kommunikationstrainerin aufzuhorchen und sich intensiver mit dem Thema Engagement und Spaß an der Arbeit auseinanderzusetzen.

Quelle: rippenspreizer.deWo liegt unser Fokus?

Ein Blick in die psychologische Forschung im Allgemeinen ergibt: 9.700 Psychologen erforschen Ärger, 1.021 Genuss, 65.531 Sorge, 4.129 Lebenszufriedenheit, 79.154 Depression, 3.522 Freude, 20.686 Angst und 781 Mut, 207.110 Misshandlung und 31.019 Prävention. Warum gibt es nicht in jedem Bereich gleich viel Interesse? Warum erforschen wir hauptsächlich Fehler und Krankhaftes und hoffen verzweifelt, es dadurch beseitigen zu können? Vielleicht liegt der Schlüssel auch in der Erforschung des sehr gut Funktionierenden, das uns vorm Krank werden bewahrt? Werden humorvolle Menschen weniger krank, zielstrebige weniger depressiv? Oder ausdauerfähige Menschen weniger schizoid?

Wie viele Gespräche hat man am Tag durchschnittlich? 50..100. Eine bestimmt Zahl jedenfalls. Wie viele davon laufen gut? 60, 70, 80 Prozent? Jede Menge meistens. Wir machen bewusst oder unbewusst sehr viel richtig in unserer Kommunikation, im Gelingen von Situationen. Von welchen Gesprächen erzählen wir abends allerdings unserem Partner? Über welche denken wir nach, sprechen darüber, diskutieren wir? Meistens die schwierigen, unverständlichen, misslungenen. Warum nicht die guten? Warum nur das nicht humorvolle im Leben besprechen, entdecken, benennen? Warum nicht Humor suchen? Witziges, Gutes, die humorvolle Seite von Situationen. Auch von misslungenen oder unverständlichen. Ashleigh Brilliant hat mal gesagt: "Kannst Du es weder akzeptieren noch ändern, versuch darüber zu lachen!" Eine mögliche Sichtweise auf Dinge, die uns im Leben begegnen?

Eva Ullmann

Café Elend (c) Eva Ullmann

Was die Forschung inzwischen über Humor in einem Unternehmen weiß:
  • Reduziert Stress und Mobbing

  • Fördert Kreativität und Kommunikation

  • Fördert Arbeitszufriedenheit

Aber will das jemand?

Wollen wir motiviert arbeiten? Wollen wir Spaß haben? Was tun wir für unseren Humor? Wir kreieren Sitz- und Trinkgelegenheiten, die wir "Cafe Elend" nennen. Im Harz gibt es einen Ort mit diesem Namen. Besonderer Höhepunkt dort war eine Komplexannahmestelle. Guter Trick für ein zufriedenes Leben: seine Komplexe abgeben und schon hat man sie nicht mehr (wenn Sie den nicht verstehen, fragen Sie bitte einen Ossi, der erklärt Ihnen das). Wollen wir diesen Humor sehen? Sind wir offen, über paradoxe Ereignisse, Fehler, Unverständliches auch mal zu lachen?

Viele sagen, "ich bin nicht humorvoll", dabei ist Humor vielleicht ein Perspektivwechsel, für den man sich entscheiden und den man trainieren kann. Vielleicht ist Humor sogar eine Perspektive, die Arbeitsmotivation und Engagement erhöht und uns mit dem größten Teil des Tages, den wir mit Arbeit verbringen, zufrieden sein lässt.

  • Auto Reparatur: ? 40/h

  • Wenn Sie warten: ? 45/h

  • Wenn Sie zukucken: ? 60/h

  • Wenn Sie helfen: ? 75/ h
   




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