Um die 1,5 Prozent aller abgegebenen Stimmen haben die Piraten in Münster und in Aachen gekapert. Das reicht für einen Sitz im Rathaus. Dabei hatten sich die beiden Ortsverbände erst nach der Europawahl spontan dazu entschlossen, in den Universitätsstädten anzutreten. Der 22-jährige KfZ-Mechatroniker Marco Langenfeld wurde in Münster kurzerhand zum Spitzenkandidat ernannt. In Aachen wird künftig der 22-jährige Chemie-Student Thomas Gerger die Piratenflagge im Rat hochhalten.
Unter den Schlagworten "Transparenz" und "Partizipation" haben die Piraten ihre Kommunalwahlprogramme gestrickt: Freie Netze in der Stadt, Open Source Software in der Verwaltung, Stadtratssitzungen im Internet-Stream - die Liste ihrer politischen Ziele liest sich wie eine Schatzkarte für Computer-Freaks. Erreichen wollen sie mehr Mitbestimmung für Bürgerinnen und Bürger. Ihr größtes Wählerpotential dürfte unter den Studierenden und den Erstwählern gelegen haben.