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4. Streich

 Im Internet ist stark gefragt
Die virtuelle Schnäppchenjagd.
Dort gibt es so viel zu entdecken,
Angebote, die Freude wecken,
Und für wirklich wenig Geld,
Hat man die ganz fix bestellt.

Ne neue Hose für die Frau,
Gleich zwei bestellt - das nennt man schlau,
Für den Mann nen Werkzeugkasten
Ergänzungsmittel für das Fasten,
Auch Autos, Möbel, Fotodruck,
Unterwäsche, Reisen, Schmuck.

Und alles gibt's ist das zu fassen?
In allen Preis- und Güteklassen,
Die Auswahl hat kein Ende mehr,
Ne Entscheidung trifft sich wahrlich schwer.
Da hilft bestellen, testen, ausprobieren
Beim Nichtgefallen annullieren.

Die Ware kommt bequem ins Haus,
Der Kunde packt sie nur noch aus.
Bezahlt wird - das ist ideal,
Komfortabel digital.
Und wenn mal etwas nicht gefällt,
Wird einfach nochmal nachbestellt.

Für Menschen mit ausgeprägtem Geiz
Haben Online-Börsen ihren Reiz.
Hier kann man um den Kaufpreis feilen,
Auch mit Anderen Erfahrung teilen.
Hier kauft man Mist für Riesensummen,
Und verramscht ihn an 'nen andern Dummen.

Meister Böck macht Überstunden,
denn seine Frau hat rausgefunden,
Wie Online-Shopping funktioniert,
Und testweise mal ausprobiert.
Jetzt wird bestellt, was ihr gefällt,
Der Schneidermeister hat ja Geld.

So hat Herr Böck nicht viel zu lachen,
Doch muss er durch, was soll er machen?
„So ist es halt, das Eheleben!
Doch kann's ne andere Lösung geben?“
Allein mit seiner Seelenpein,
Lässt Böck sich mit den Teufeln ein.

Max und Moritz' IT-Verstand,
Ist dem Schneider wohl bekannt.
Er will die beiden engagieren,
Um seine Frau zu sabotieren
Ne Sperrung aller Shopping-Seiten,
Solln die beiden in die Wege leiten.

Die Grundidee ist gar nicht dämlich,
Max und Moritz sehen das ähnlich,
An die Umsetzung geht’s gleich ran,
Doch leider mit nem eigenen Plan.
Die Trickserei ist schnell gemacht,
Doch anders, als von Böck erdacht.

Wir schauen zu, was gleich geschieht,
Zunächst gibt’s keinen Unterschied.
Frau Böck kann alle Seiten sehen,
Und ohne Störung shoppen gehen.
Sie findet vieles, was entzückt,
Auf Bestellung wird deshalb gedrückt.

Ein Exemplar von jedem Posten,
Es darf ja auch nicht zu viel kosten.
Doch kurz darauf kommt in Vollendung,
Der Buben Trick auch zur Anwendung.
Im Hintergrund, man kann`s nicht sehn,
Multipliziert jeder Posten sich mit Zehn.

Die Lieferung kommt nach drei Tagen,
Da hilft kein Jammern und kein Klagen.
Es folgt die Wut auf erstem Schreck:
„Verdammt, was soll ich mit dem Dreck?
Das ganze Zeug hat keinen Sinn,
Das wandert in die Tonne `rin.“

Und der bestellten Waren Masse,
Hat schwere Folgen für die Kasse.
Frau Böck sucht lieber schnell das Weite,
Der Schneidermeister ist jetzt pleite.
Drum wird er es von nun bedenken:
Das Böse kann man halt nicht lenken.
 


Von Leon Alexander Schmidt
   





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