Der Eismonat
KULTUR | KALENDER (12.07.2011)
Von Ronald Hild | |
Der Januar, im Österreichischen auch "Jänner" genannt, ist nicht ohne Grund der erste Monat des Jahres. Sein Name leitet sich vom römischen Gott Janus ab, dem Hüter und Beschützer von Türen, Toren und Übergängen aller Art. Schneegestöber (c) photocase.com / Nutzer leit:farben Im germanischen Sprachraum trug der Januar die Namen Wolfsmond oder auch Thormonat. Letztere Bezeichnung geht zurück auf den germanischen Gott Thor bzw. Donar, dem der Monat geweiht war. Wolfsmond kommt daher, da die Wölfe im Zeitraum des Januars ihre Brunftzeit hatten und deshalb leichter zu jagen waren. Im Deutschen finden sich vereinzelt noch alte Bezeichnungen wie Hartung, Schneemonat oder Eismonat, die auf die klimatischen Besonderheiten des Monats zurückzuführen sind. Der Januar gilt als der kälteste Monat des Jahres mit dem meisten Schnee und Frost. Auch wenn die kürzesten Tage des Jahres im Dezember liegen, war der Januar aufgrund niedriger Temperaturen für die Menschen früher der anstrengendste und entbehrungsreichste Monat. Interessanter Weise fallen im Januar heidnische und christliche Bräuche auf das selbe Datum, den 6. Januar. Berchta, die Göttin von Licht und Dunkelheit schritt in der Nacht vor dem 6. Januar zum letzten Mal über das Land, um ihren Segen zu verteilen. Gleichzeitig ist der 6. des Monats der Tag der heiligen drei Könige aus dem Morgenland, die dem Neugeborenen Jesus-Kind Geschenke brachten: Gold, für das Königreich, das es errichten würde, Weihrauch für die spirituelle Meisterschaft sowie Myrrhe für das zu erbringende Opfer. In der heutigen Zeit ist der Januar der Monat der guten Vorsätze, die oftmals nicht bis zum Februar halten. Zum Abschluss noch zwei Bauernregeln: „Ist der Januar hell und weiß, wird der Sommer gerne heiß.“ „Wenn im Januar viel Nebel steigt, sich ein schönes Frühjahr zeigt.“ |