Woodstage in Dresden
KULTUR | FESTIVALBERICHT (15.06.2005)
Von Tim Köhler | |
Der Wecker klingelt morgens um acht, das Frühstück steht bereit und die Schwester wuselt bereits seit einer halben Stunde ganz aufgeregt durch das Haus: Es geht aufs Festival. Woodstage, oder zu deutsch "Waldbühne" startete am 11.06.2005 in Dresden durch. Sonst ist das nah gelegene Glauchau Schauplatz des Festivals, doch diesmal wurde die Messehalle Dresden hergerichtet. Gespielt wurde auf zwei Bühnen: Indoor und Outdoor. Das Messegelände wurde außerdem mit einem Mittelaltermarkt und einigen Lebensmittelständen ausgestattet. Dabei natürlich auch mehrere Bratwurststände. Sehr gut fand ich, dass die sanitären Anlagen der Messehallen geöffnet waren und somit das festivaltypische Plastikklo ausfiel. Bier gab's für 2,50 und die Bratwurst schlug mit 2 Eurogeld zu Buche. Hauptakt war natürlich Marilyn Manson, allein wegen ihm kamen sicherlich 70% der Festivalbesucher, die restlichen Bands Oomph!, Within Temptation, Goethes Erben, Letzte Instanz, Staubkind, Limbogott, Feinflug, Unheilig, Fixmer/MCCarthy, Ptyl und Supreme Court wurden da eher zur Nebensache. Die meisten der Bands kannte ich vorher nicht, beim Großteil der aufgetretenen Musikern wird das wohl auch so bleiben. Sehr gut fand ich die Gruppe Letzte Instanz, die aus dem Rahmen etwas hervortraten und auch mal geschmunzelt haben. Goethes Erben war da eher destruktiv und meines Erachtens langweilig. Feindflug trat nach Manson auf und fuhr mit mitreißenden Trommelsound und elektronischer Musik auf. Die Besucher traten in unterschiedlichsten Facetten auf: Liefen da einmal düstere Gestalten mit Glocken an den Schuhen herum, gab es auf der anderen Seite Mädchen mit Rosa Outfit oder gar gänzlich in Weiß zu sehen. Aber auch Jeans und T-Shirt war nicht verboten. Ob dick, oder dünn, groß oder klein - keiner wurde schief angeschaut und alle waren friedlich. Einfach eine schöne Atmosphäre, an deren Bilder man sich nicht satt sehen konnte. Ich war (wie viele andere) hauptsächlich wegen Manson nach Dresden gefahren, der eine großartige Show ablieferte. Leider hatten wir nicht den besten Platz (vorne in der Mitte), aber das war vielleicht auch gut so, denn dort tobte die Menge. Reckte man sich etwas und schaute über die Köpfe, so waren da nur Hände zu sehen, die sich im Takt gen Manson streckten. Der Abgang war typisch für einen Musiker seiner Klasse: Lied zu Ende, Licht an, Manson weg. |