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Im Wettbewerb
SPORT | BEMERKT (15.10.2007)
Von Christoph Klockau
Fünf Spieler und ein orangefarbenes, rundes Spielgerät verkörpern die deutsche Stadt der Wissenschaft 2008.

Die erste Basketballbundesliga (BBL) hat seit dieser Saison einen Frischling aus Thüringen. Die Science City Jena haben Einzug in die höchste deutsche Spielklasse gehalten – und damit ist die Liga um eine Universitätsstadt reicher. Tübingen, Bamberg, Köln, Berlin, Frankfurt und Bonn heißen unter anderem die Gegner.

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Der Weg ins Oberhaus war jedoch keine leichter, denn sportlicher Erfolg macht aus einem Zweitliga- noch kein Erstliga-Team. Zahlreiche Auflagen mussten erfüllt werden, um die Lizenz zu bekommen, vor allem finanzieller Art. Aus der Not machte man in Jena eine Tugend. Der Club und das städtische Unternehmen JenaKultur vereinbarten einen Monat vor Saisonstart eine Zusammenarbeit. Seit dem heißt der Aufsteiger nicht mehr POM Baskets, sondern Science City Jena. 200.000 Euro haben die Namensrechte gekostet. Damit war schlagartig der Imagewandel des kaum über Thüringen hinaus bekannten Mukibuden-Vereins ( Planet of Motion ) hin zu einem elitären Wissenschafts-Club vollzogen.

Die Investition von JenaKultur war also mehr als eine lebensnotwendige Maßnahme zum Aufbau von erstklassigem Basketball in Jena. Den Löwenanteil des 1,2-Millionen-Euro-Etats steuerte der Haupt- und Trikotsponsor, Stadtwerke Jena/Pößneck, bei. Was noch fehlte, war eine erstligataugliche Halle. Als neue Spielstätte wurde die Variante einer Leichtbauhalle vorgezogen. Sie umfasst 3000 Zuschauer und ist in verschiedene Kategorien eingeteilt. Für Studierende gibt es extra billigere Plätze auf der sogenannten Campus-Tribüne.

Dass Jena im kommenden Jahr als deutsche Stadt der Wissenschaft gefeiert wird, erklärt in besonderer Weise die Namensgebung des Basketball-Teams. Es ist Werbung für den Universitäts-, Forschungs- und Wirtschaftsstandort in Thüringen. Durch das deutschlandweite Auftreten in der BBL und die überregionale mediale Präsenz soll die Stadt die Neugier von Investoren und Studierenden wecken. Ob JenaKultur mit Basketball eine lohnenswerte Strategie spielt, lässt sich aktuell noch nicht einschätzen. Berichtenswert ist sie allemal. Immerhin erfolgte unter der Leitung des städtischen Unternehmens die erfolgreiche Bewerbung um den Titel „Stadt der Wissenschaft 2008“ und um die damit verbundenen Fördergelder. Im Finale hatten sie Potsdam ausgestochen.

Der sportliche Erfolg lässt aber noch auf sich warten. Nunmehr sind drei Spieltage absolviert. Die Mannen auf dem Parkett und unter den Körben haben sich achtbar aus der Affäre gezogen, bisher jedoch nur verloren. Das gibt Kritikern recht, die schon vor der Saison den schwachen Kader beklagt hatten. Wenn sich daran nichts ändert, lässt der Club 2008/09 wieder in der Zweitklassigkeit die Muskeln spielen. Dann trägt Jena aber auch nicht mehr den Titel "Stadt der Wissenschaft".

Weiterführende Links
http://www.baskets-jena.de/Science City Jena im Netz
   




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