Berlin-Ost: Das letzte Jahrzehnt Das letzte Jahrzehnt Ostberlins war eine bewegte Zeit. Der Fotograf Thomas Uhlemann hat mit seinen Fotografien einige typische Momente aus der Hauptstadt der DDR eingefangen und dokumentiert damit, was sich heute nicht wiederholen lässt. Diese Fotostrecke zeigt einige Auszüge aus seinem Buch "Berlin-Ost, das letzte Jahrzehnt", welches im Sutton Verlag erhältlich ist. Für Menschen, die diese Zeit miterlebten, ist dieses Buch wie eine Zeitreise. Andere kommen ins Staunen. Von Thomas Uhlemann (16.11.2010) Häuserschlucht im Buckower Ring in Berlin-Marzahn. Kurz nach der Fertigstellung gab es zwischen den Blöcken kaum Grün, dafür reichten die Parkplätze für die wenigen Autos. Hammer und Zirkel im Ährenkranz: Symbole des Arbeiter- und Bauernstaates waren in der Hauptstadt allgegenwärtig. In Überlebensgröße prangten sie zum Beispiel auf diesem Haus an der Ecke Dimitroff (heute Danziger Straße) / Kniprodestraße gegenüber dem Volkspark Friedrichshain. Beim Jugendfestival war Eiskunstläuferin Katarina Witt vor dem Sonderstudio des Jugendradios DT64 dicht umringt von ihren Fans.
Interessanter Link: Webseite von Frau Witt Zur Erwärmung Pop-Gymnastik für alle. Rund 300 Kollegen des VEB Technische Gebäudeausrüstung Berlin und des VEB Konsumbauarbeiterversorgung maßen im Mai 1985 bei einem Betriebssportfest ihre Kräfte. Studentensommer 1986: Warten auf Arbeit. Selbst gestecktes Ziel war es oftmals, einen SERO-Hänger mit leeren Flaschen und Gläsern, gebündelten Zeitungen und Kartons vollzuladen. Pro Flasche gab es fünf, fürs Kilo Papier zehn Pfennig. Der Erlös ging in die Klassenkasse oder wurde gespendet.
Interessanter Link: Papierbank Zwei gegen 26PS. Auf der Hellersdorfer Straße traf moderne Technik auf ländliche Idylle. Sachen aus zweiter Hand standen damals hoch im Kurs. Die Kleinanzeigen im Schaufenster an der Schönhauser Allee waren selbst in der Mittagspause ein Hingucker. Das Angebot reichte vom Vogelkäfig bis zum Ölgemälde. Fass dich kurz, ich kriege kalte Füße! Im Winter 1980 hieß es Schlange stehen auf dem Mittelstreifen der Warschauer Straße. Dort stand die einzige Telefonzelle weit und breit. Privatanschlüsse waren Mangelware. Spezialisten in luftiger Höhe: Monteure der Brigade Bethke der Taktstraße 4 des Wohnungsbaukombinates Berlin bauten im Juli 1989 an der Falkenberger Chaussee in Hohenschönhausen am letzten von insgesamt 17 Hochhäusern des Typs GT 85. Nackte Haut im Friedrichspalast. Schauspieler Walter Plathe gingen im Oktober 1987 im Programm "Unter 6 Augen" in der Kleinen Revue die Augen über. Mit Plakaten, auf denen Honecker in den Knast geschickt wurde, demonstrierten die Berliner vor der Stasizentrale. Nachdem sie das Gebäude besetzt hatte, entlud die Menschenmasse ihre Wut am Mobiliar und den üppigen Lebensmittelvorräten. Ostpappe und Westlimousine vereint am ehemaligen Grenzstreifen an der Elsenstraße. Ende Mai war das bestimmende Thema der Hauptstadt die bevorstehende Währungsunion. Schlangen bildeten sich vor allem vor den Schaltern der Sparkasse, an denen die Kontoneueröffnung beantragt werden musste.
Interessanter Link: Begrüßungsgeld Mit dem Interflug-Flieger in die weite Welt. Ein großer Wunsch vieler Menschen, doch zu DDR-Zeiten ging es meist nur in Richtung Osten. Die staatliche Fluggesellschaft Interflug wurde am 7. Februar 1991 durch einen Treuhandbeschluss liquidiert. Den letzten Linienflug von Wien nach Berlin absolvierte am 30. April 1991 eine TU-134 mit der Kennung D-AOBC. |
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