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Rettende Kräfte
SPORT | FREISTIL (15.08.2007)
Von Ronald Hild
Je sonniger die Tage desto mehr gibt es für einen Rettungsschwimmer zu tun. Der 23-jährige Martin schiebt am Cospudener See nahe Leipzig seinen Dienst. Der Medizinstudent ist schon seit sieben Jahren bei der Wasserwacht aktiv.

Die Mannschaftsstärke der Wasserwacht am Cospudener See beläuft sich auf fünf Personen: ein Wachleiter, ein Bootsführer und drei Wachgänger. Bis Mitte Oktober dauert ihre Saison noch an. Bei Großveranstaltungen wie dem Ansegeln oder Langstreckenschwimmen sind sogar mehr Rettungsschwimmer aufgestellt. „Die Aufgaben am See sind sehr unterschiedlich“, sagt Martin. Die Badegäste wenden sich vor allem wegen der Versorgung kleiner Wunden oder wegen Wespenstiche
Ronald Hild

Martin hat den totalen Überblick. (c) Ronald Hild

an ihn und seine Kollegen. An windigen Tagen kommt oft das Boot zum Einsatz. Dann nämlich, wenn Surfer oder Ruderer aus eigener Kraft nicht mehr den Hafen erreichen können, wie Martin zu berichten weiß. Auch abseits vom Gewässer ist die schnelle Hilfe gefragt. Denn Unfälle mit Skatern oder Radfahrern sind keine Seltenheit. Hierbei kommt Martin sein Studium und seine Ausbildung zum Rettungssanitäter zu Gute. Andere haben die Weiterqualifikationsmöglichkeiten des Roten Kreuzes genutzt, um je nach Situation, besser reagieren zu können. Für den Dienst als Rettungsschwimmer ist jedoch „nur“ eine Erste Hilfe- und Rettungsschwimmerausbildung Voraussetzung.

130.000 Rettungsschwimmer bundesweit

Die Wasserwacht gehört zum Deutschen Roten Kreuz (DRK). Das Rote Kreuz wurde 1863 auf Initiative des Schweizers Jean Henry Dunant gegründet. Bereits 20 Jahre später zur Hochwasserkatastrophe in Regensburg 1883 wurden erstmals Rotkreuz-Helfer bei der Wasserrettung eingesetzt. In den folgenden Jahren entstanden aus dieser Erfahrung heraus verschiedene regionale Wasserrettungsdienste des DRK, vor allem an bayrischen Gewässern. 1908 wurde die Wasserrettung dann als richtige Aufgabe des DRK in die Satzung aufgenommen. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde parallel zum Aufbau der ersten Rettungsstationen an den Gewässern rund um Berlin auch eine umfangreiche Werbungs- und Ausbildungstätigkeit für das Rettungsschwimmen aufgenommen. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde das DRK zunächst aufgelöst, jedoch entstanden schon nach kurzer mit der Genehmigung der Alliierten die Landesverbände. In der BRD wurde das Deutsche Rote Kreuz 1950 neu gegründet.
Heute umfasst die Wasserwacht eine Gemeinschaft von 130.000 Mitgliedern, die in den verschiedensten Landesverbänden und Ortsgruppen organisiert sind. Die Arbeit in der Wasserwacht ist unentgeltlich und freiwillig. Neben der eigentlichen Wasserrettung gehören auch Aufklärungsarbeit, die Verbesserung der Sicherheit am und im Wasser, Erste Hilfeleistungen sowie der Natur- und Gewässerschutz zu dem breiten Aufgabenfeld der Wasserretter.

Auf die Frage, was ihn am Dienst als Rettungsschwimmer reizt, antwortet Martin, dass da einige Faktoren zusammenspielen. Er habe eine verantwortungsvolle Aufgabe, bei der er Menschen helfen und gleichzeitig die Sonne genießen kann. „Und außerdem,“ fügt Martin mit einem Lächeln an, „kommt ab und zu auch mal eine schöne Frau vorbei.“

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